Dernieres Nouvelles d’Alsace
Maria Bosse-Sporleders Erinnerungsbilder
Im Buch "Im fünften Koffer ist das Meer" werden Lebensaugenblicke festgehalten.
Der im Januar 2013 erschienene Band ist das erste Buch mit eigenen Texten, das die gerade achtzig Jahre gewordene, seit Jahren in Freiburg im Breisgau ansässige, deutsch- und englischsprachige Autorin veröffentlicht. Maria Bosse Sporleders Erinnerungsbilder bewegen sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart und halten Lebensaugenblicke fest. Zwischen Estland, Posen, Deutschland, Kanada; den Vereinigten Staaten und Frankreich. All diese Erinnerungssplitter werden von der "Femme de lettres" ohne Wehleidigkeit hervorgeholt, betrachtet, auf ihre Wirklichkeit geprüft, in ihren Lebenslauf eingeordnet und ohne Reue oder Bedauern beiseite gelegt. Es sind Momentaufnahmen. Zwischen "Dichtung und Wahrheit". Autobiographische Elemente verschmelzen mit Fiktion. Erlebtes und Erträumtes findet so manchmal eine imaginäre Erfüllung. Die Sprache Maria Bosse Sporleders zieht in ihrer klaren Knappheit, in ihrer spröden und zugleich leidenschaftlichen Verhaltenheit den Leser in ihren Bann. Es ist die fast immer durchgehaltene Distanz, es sind die bewussten Auslassungen, diese elliptische Schreibweise, die überzeugt und besticht.
Neue Westfälische, 16. Februar 2013
Es sind erstaunlich interessante,
oftmals sehr bewegende
Geschichten, die entstehen,
wird das „wahre“ Leben
selbst zum Erzähler. Zumal
wenn es so reich an Eindrücken,
Begegnungen, Schauplätzen
war und ist wie das der
1932 in Estland zur Welt gekommenen
Autorin Maria
Bosse-Sporleder.
In ihrem ersten
Erzählband „Im fünften
Koffer ist das Meer“ berichtet
sie von den kleinen und großen
Dingen ihres Lebens, das
sie von Tallinn nach Posen, ins
kanadische Edmonton,Frankreich,
Finnland, die Vereinigten
Staaten und schließlich
nach Freiburg führte. Mit sicherem
Gespür fürden überindividuellen
und damit literarischen
Gehalt bestimmter Erinnerungen,
wirft sie Schlaglichter
auf Erlebtes oder Erträumtes,
das ihr in der Rückschaueinen
Schlüssel zur eigenen Biografie
liefert. Man reist beim
Lesen durch Zeit und Welt.
Mitgenommen von Texten,
die durch die Genauigkeit ihrer
Beobachtungen und eine
bemerkenswerte Sprachbeherrschung
mindestens so beeindrucken
wie durch die Fähigkeit
der Autorin zu Glück und Unglück und ihre alles durchdringende weibliche Intellektualität.
Schwäbische Post, 22. Februar 2013
Lange hat sie sich Zeit gelassen für ihr erstes Buch „Im fünften Koffer ist das Meer“ – Maria Bosse-Sporleder, Zeit gelassen mit der Niederschrift ihrer Erinnerungen an ein bewegtes Leben zwischen Reval (Tallinn) in Estland, wo sie 1932 geboren wurde und dem sonnigen badischen Freiburg, wo die Literaturwissenschaftlerin (Romanistik und Germanistik) und Virginia Woolf-Übersetzerin seit über 40 Jahren lebt. [...]
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Badische Zeitung, 9. Januar 2013
Sie ist viel herumgekommen, hat viel erlebt: 1932 in Estland zur Welt gekommen, brachten Umsiedlung, Flucht und Emigration Maria Bosse-Sporleder nach Tallinn, Posen, Bad Kissingen und ins kanadische Edmonton. Später lebte sie auch in Frankreich, Finnland und den Vereinigten Staaten. Sie hat sich viel – auch beruflich – mit Sprache beschäftigt und jetzt, in Freiburg lebend, ihr erstes Buch veröffentlicht: Den Erzählband "Im fünften Koffer ist das Meer". Nach dem poetischen Titel fällt der Blick des Lesers zunächst auf ein Zitat Elias Canettis, das Bosse-Sporleder ihren Texten voranstellt: "Wirklich wird erst das Erkannte, das man zuvor erlebt hat. Ohne dass man es nennen könnte, ruht es erst in einem, dann steht es plötzlich da als Bild, und was anderen geschieht, erschafft sich in einem selbst als Erinnerung: jetzt ist es wirklich."
-> Gesamter Text auf der Website der Badischen Zeitung